
Werner Arrich, NOVA ZONE
"Möbel, die sich an die
Arbeit anpassen, nicht umgekehrt."
Eigenentwickelte, modulare Workshop-Möbel
Die NOVA ZONE haben wir ursprünglich für unsere eigenen Zwecke gebaut. Aus unzähligen Workshops wussten wir genau, wie Möbel aussehen sollen und funktionieren müssen – und waren frustriert, weil das, was wir in vielen Räumen vorfanden oftmals unpraktisch war.
Also haben wir es gemeinsam mit Lukas Kerschbaum im Rahmen seiner Masterarbeit an der Kunstuniversität Linz einfach selbst gemacht: Stehtische, Hocker, Trolleys und Whiteboards – eigenentwickelt, selbst gefertigt, hochfunktional, ästhetisch und bezahlbar.
Was waren die Anforderungen an Raum und Möbel?
01
TEAMS FÖRDERN
02
KREATIVITÄT STIMULIEREN
03
BEREICH FÜR KLEIN- UND GROSSGRUPPEN
04
FLEXIBILITÄT
Entwurfsphase

Ganz oben auf unserer Anforderungsliste stand die einfache, dezentrale Reproduzierbarkeit. Auf dieser Basis entstanden die ersten Entwürfe für die Möblierung. Schlüsselelement der Linie ist der hohe Hocker – seine Konstruktion und Formensprache prägen die gesamte Kollektion. Das Ergebnis: eine Möbellinie, die funktional, stabil und ästhetisch ist – und sich zugleich leicht bauen, vervielfältigen und aufbauen lässt.
STECKBRIEF:
Lukas KERSCHBAUM
Poduct designer & interior architect
Lukas ist akademisch ausgebildeter Produktdesigner und Innenarchitekt. Seine Projekte wurden unter anderem im Ars Electronica Center Linz und der Vienna Design Week ausgestellt, sowie in diversen Magazinen und Fachzeitschriften veröffentlicht.
Mehr Info auf: www.lukaskerschbaum.com

Testphase
Im Entwurfsprozess entstanden verschiedene Konzepte für alle Möbeltypen. Der Hocker durchlief dabei – aufgrund der hohen Anforderungen an Stabilität und Praxistauglichkeit – die intensivste Phase der Ideenfindung. Deshalb dient er in der folgenden Beschreibung als Leitbeispiel; sein Gestaltungs- und Konstruktionsprinzip wurde anschließend auf die gesamte Kollektion übertragen.
Um Stabilität, Funktionalität und Ästhetik vor dem Prototypenbau zu prüfen, fertigten wir Modelle an. Zunächst testeten Maßstabsmodelle, ob der Zusammenbau mit einfachen Steckverbindungen zuverlässig funktioniert. Dabei wurden auch Funktionen wie die Stapelbarkeit der Hocker und mögliche Möbelkombinationen bewertet.
Nach der Analyse der Critical-Function-Prototypen aus weniger stabilen Dreischicht-Holzplatten folgten erste gefräste Bauteile aus Sperrholz – dem vorgesehenen Endmaterial. Weil vor allem die Strukturfestigkeit weiter verbessert werden musste, wurde die Konstruktion systematisch evaluiert und iterativ verfeinert.

Alle Modelle

Die Design- und Konstruktionssprache der gesamten Linie entspringt dem Hocker: Sein Steckprinzip aus Holz und seine klare Ästhetik prägen alle Möbel. Markant ist die Sitzfläche aus 19 verleimten Einzelteilen: gefräste Rundungen erhöhen den Sitzkomfort, zugleich entstehen die Teile ressourcenschonend aus Verschnitt.
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Stapelfähig: Hocker lassen sich leicht und platzsparend übereinander stapeln.
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Sicher greifen: Die große, leicht trapezförmige Aussparung verhindert eingeklemmte Finger.
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Durchdacht verbunden: Die Seitenstrebe führt präzise beim Stapeln, die Frontstrebe dient als bequeme Fußstütze.

Die Stehtische sind ergonomisch auf die Hocker abgestimmt und eignen sich optimal fürs Arbeiten im Stehen. Auf Schwerlastrollen lassen sie sich frei bewegen, sicher arretieren und je nach Gruppengröße modular zusammenstellen; die quadratische Platte erleichtert flexible Konstellationen.
Das Konstruktionsprinzip des Hockers sorgt für Robustheit. Die feste Fußstütze liegt auf gleicher Höhe, versteift den Tisch und bietet den Rollen eine großzügige Montagebasis.
Bewusst ohne integrierte Fächer oder Verstecke: So bleibt der Überblick erhalten – ohne Suchen nach Utensilien.

Der Trolley ist unser mobiler Moderationswagen: Für jedes Team individuell bestückt – von Post-its und Whiteboardmarkern bis zu Werkzeug und Prototyping-Material. Schütten (kompatibel mit mobilen Whiteboards und Wandsystem) nehmen Kleinteile auf. Darüber liegt eine gerahmte Ablage, damit beim Manövrieren nichts herunterfällt; eingefräste Griffe an den Seiten erleichtern das Handling.
Unter den Schütten sitzen zwei einhängbare Ablageböden, die in Ausfräsungen einrasten. Für sperrige Teile lassen sie sich im Handumdrehen herausnehmen – so entsteht zusätzlicher Stauraum.



